WORTLIGA-Texter-Studie 2021

Statistiken und Insights zum Beruf des Texters in D-A-CH

WORTLIGA-Texter-Studie 2021

Wir haben 262 Texter zu ihrem Arbeitsalltag, ihrer Auftragslage und ihren Auftraggebern befragt.

Es ging unter anderem darum, wie viele Stunden sie pro Tag als Texter arbeiten, wie viel Zeit sie im Schnitt auf die Recherche verwenden und welche Probleme mit Auftraggebern häufig auftreten. 

Hier zeigen wir, was wir herausgefunden haben. 

Genderhinweis

Wir haben die Geschlechtszugehörigkeit der Umfrageteilnehmer nicht abgefragt. Es wird verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen weibliche und männliche Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen. Unsere Infografiken kannst du dir in gegenderter und nicht gegenderter Version herunterladen – scroll einfach nach unten.

Methodik

Befragt wurden im Zeitraum 17. März bis 19. April 2021 insgesamt 262 Texter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Befragung erfolgte über eine in Google Formulare erstellte Online-Umfrage mit insgesamt 13 Fragen. Die Umfrageteilnehmer wurden über verschiedene Facebook- und LinkedIn-Gruppen sowie über den Freelancer-Pool der WORTLIGA erreicht.  

13 Key Findings aus der WORTLIGA-Texter-Studie

  1. 24 Prozent der Texter, die ihre Arbeit über einen Stundensatz abrechnen, geben einen Stundensatz von 60 bis 80 Euro an. 11,3 Prozent berechnen nur 10 bis 15 Euro pro Stunde, 4,4 Prozent unter 10 Euro pro Stunde. 
  2. Am häufigsten rechnen die befragten Texter ihre Leistungen über einen Pauschalpreis ab (39,7 Prozent). Auf dem zweiten Platz folgt der Stundensatz (29,8 Prozent), knapp dahinter der Wort- oder Zeichenpreis (28,2 Prozent).
  1. Das mit Abstand größte Problem mit Auftraggebern: Ein ungenaues Briefing. 59,5 Prozent der Befragten geben an, damit bereits konfrontiert worden zu sein. 40,5 Prozent beklagen außerdem, die Bezahlung für ihre Arbeit verspätet erhalten zu haben.
  2. 40,8 Prozent der Texter geben an, dass Auftraggeber im Schnitt “sehr zufrieden” mit ihrer Arbeit sind.
  3. 70,6 Prozent der befragten Texter bezeichnen sich als Allrounder, schreiben also über sehr viele Themen.
  4. Der Großteil der befragten Texter (26 Prozent) ist seit über 10 Jahren in dem Beruf tätig. Allerdings sind auch 17,6 Prozent weniger als 1 Jahr als Texter aktiv.

7. Die hauptsächliche Quelle für Aufträge stellen Bestandskunden dar (70,2 Prozent). 17,2 Prozent geben Textbörsen an, 29 Prozent Texter-Gruppen auf Facebook

8. Ein Großteil der von uns befragten Texter (29,4 Prozent) arbeitet 1 bis 3 Stunden pro Werktag als Texter.

9. 43,5 Prozent verwenden weniger als 1 Stunde pro Monat darauf, Neukunden zu akquirieren – zum Beispiel, indem sie auf Textbörsen oder in Facebook-Gruppen nach Aufträgen suchen. 16 Prozent investieren 5 bis 10 Stunden pro Monat in die Neukundenakquise.

10. 10,3 Prozent der Texter finden es sehr einfach, neue Aufträge zu erhalten. 9,5 Prozent finden es sehr schwer.

11. Ein Großteil (45,4 Prozent) der Befragten verwendet im Rahmen des Verfassens eines Textes 25 bis 50 Prozent der Zeit für die Recherche.

12. Nahezu gleich ist die Verteilung der Haupt- und Nebenberuflichkeit: 51,5 Prozent arbeiten hauptberuflich, 48,1 Prozent nebenberuflich als Texter.

13. 57,6 Prozent der Befragten haben keine dezidierte Qualifikation als Texter. Sie haben also beispielsweise kein Fernstudium oder einschlägiges Praktikum absolviert, sondern sind Quereinsteiger. 

Werdegang und Qualifikation von Textern

Fast 18 Prozent weniger als ein Jahr als Texter tätig

Hat die Corona-Pandemie dazu geführt, dass mehr freie Texter auf den Markt drängen? Die Umfrageergebnisse legen das nahe: 17,6 Prozent der Befragten sind seit weniger als einem Jahr als Texter tätig.

Tatsächlich bilden aber die alten Hasen die größte Gruppe: 26 Prozent sind seit über zehn Jahren Texter, 25,6 Prozent immerhin seit zwei bis fünf Jahren.

Nur knapp 30 Prozent der Texter sind Fachautoren

Gute Nachrichten für alle Texter, die sich auf eine Handvoll Themen spezialisiert haben: Mit 29,4 Prozent sind die Fachautoren in der Unterzahl. Der Großteil (70,6 Prozent) aller Freelance-Autoren schreibt über sehr viele Themen und bezeichnet sich als Allrounder.

Haupt- und Nebenberuflichkeit unter Textern nahezu gleich häufig

Mit seiner Ortsunabhängigkeit und Flexibilität zählt der Texter-Beruf zu den beliebteren Nebentätigkeiten: 48,1 Prozent der 262 Befragten sind nebenberufliche Texter. Die knappe Mehrheit ist dagegen hauptberuflich Freelance-Autor – das impliziert auch, dass es sich vom Texter-Beruf durchaus gut leben lässt.

Rund 58 Prozent sind Quereinsteiger

Die Berufsbezeichnung „Texter“ ist in Deutschland nicht geschützt – ebenso wenig wie der Titel „Journalist“, übrigens. Wenig verwunderlich ist daher, dass 57,6 Prozent der Befragten Quereinsteiger sind. 42,4 Prozent verfügen dagegen über eine Qualifikation, haben also zum Beispiel einen Kurs, ein Fernstudium, ein Praktikum, eine Ausbildung oder ein Studium mit ähnlichen Inhalten (beispielsweise Germanistik oder Kommunikationswissenschaft) absolviert.

Texter-Alltag und Arbeitsweise

Großteil arbeitet 1–3 Stunden pro Tag

Eine 40-Stunden-Arbeitswoche als freier Texter scheint nicht sonderlich verbreitet zu sein: Trotz des Umstands, dass knapp 52 Prozent der Befragten hauptberufliche Texter sind (siehe oben), arbeitet ein Großteil (29,4 Prozent) nur eine bis drei Stunden pro Werktag.

Recherche schluckt bei den meisten 25 bis 50 Prozent der Arbeitszeit

Zum Texten gehört viel mehr, als nur Buchstaben aufs Papier zu bringen. Das beweisen die Umfrageergebnisse: über 45 Prozent der Befragten verwenden ein Viertel bis die Hälfte der Arbeitszeit an einem Text auf die Recherche. 17,6 Prozent sehen die Recherche sogar als so elementar an, dass sie bis zu 75 Prozent der Zeit, die sie für einen Auftrag benötigen, mit der Recherche verbringen.

Preise und Abrechnungsarten

Großteil aller Texter berechnet 60 bis 80 Euro pro Stunde

Erfreulich ist der Umstand, dass sich kein kleiner Teil der freien Texter recht gut bezahlen lässt: 24 Prozent berechnen einen Stundensatz von 60 bis 80 Euro. 6,4 Prozent nehmen 80 bis 100 Euro und 3,9 Prozent sogar über 100 Euro pro Stunde. Das ergibt einen Anteil von 34,3 Prozent, der 60 Euro und mehr pro Stunde kalkuliert.

Besorgniserregend: 4,4 Prozent der freien Autoren berechnen unter 10 Euro pro Stunde, 8,8 Prozent 15 bis 20 Euro die Stunde. Davon kann kein professioneller Texter leben, und auch nebenberuflich ist ein derart niedriger Satz grenzwertig.

Pauschalpreis deutlich verbreiteter als Stundensatz oder Wortpreis

Der Pauschalpreis scheint für Texter und Auftraggeber gleichermaßen ein sinnvoller Kompromiss zu sein: fast 40 Prozent der Befragten rechnen ihre Leistungen über einen Pauschalpreis ab. Auf Platz zwei folgt der Stundensatz, knapp dahinter der Wort- oder Zeichenpreis.

Auftraggeber

Bestandskunden häufigste Quelle von Aufträgen

Wer Bestandskunden hat, macht einen guten Job, und viele freie Texter scheinen einen guten Job zu machen: mit Abstand am häufigsten wurden Bestandskunden als Auftragsquelle genannt. Gefolgt davon: Die Weiterempfehlung von Bestandskunden sowie eigenständig akquirierte Neukunden.

Texter-Gruppen auf Facebook sowie Textbörsen spielen für weniger als ein Drittel der freien Texter eine Rolle. Die schlechteste Quelle für neue Aufträge: die eigene Website.

Auftraggeber häufig sehr zufrieden

Stichwort einen guten Job machen: 40,8 Prozent der Auftraggeber sind laut Aussage der befragten Texter im Schnitt sehr zufrieden mit der erbrachten Leistung. 11,1 Prozent geben allerdings an, dass ihre Auftraggeber im Schnitt sehr unzufrieden sind.

Neukundenakquise eher unwichtig, Auftragslage ausgeglichen

Auf die Suche nach neuen Auftraggebern, zum Beispiel über Ausschreibungen in Facebook-Gruppen, machen sich freie Texter nur selten.
43,5 Prozent verbringen weniger als eine Stunde pro Monat damit, Neukunden zu akquirieren. Angesichts der hohen Zahl an Bestandskunden (siehe oben) kaum verwunderlich.
Gleichzeitig fällt es nur 32,1 Prozent der Befragten leicht oder relativ leicht, neue Aufträge zu erhalten.

Auftraggeber liefern oft ungenaue Briefings und zahlen zu spät

Das mit Abstand häufigste Problem mit Auftraggebern sehen freie Texter darin, dass sie von diesen ein ungenaues Briefing erhalten.
Auch die Angewohnheit, sich nach einem initialen Angebot nicht mehr zu melden, ist verbreitet. Ebenso ärgerlich: Auftraggeber bezahlen Rechnungen
verspätet oder fordern Leistungen, die zuvor nicht abgesprochen wurden. Nur 5,6 Prozent der freien Texter hatten noch nie Probleme mit Auftraggebern.

Fazit

Key Learnings für freie Texter

  • Als Fachautor bist du in der Unterzahl und kannst dementsprechend vermutlich höhere Preise aufrufen als ein Allrounder.
  • Du bist als Quereinsteiger ohne Qualifikation in bester Gesellschaft. Keine Qualifikation bedeutet nicht, dass du eine schlechtere Arbeit machst als andere. Möglichkeiten zur persönlichen Weiterbildung solltest du natürlich trotzdem wahrnehmen, wenn du sie für sinnvoll hältst.
  • Versuche nicht, über Content Marketing und SEO neue Interessenten auf deine Website aufmerksam zu machen. Fokussiere dich lieber darauf, Bestandskunden zu etablieren.

Key Learnings für Auftraggeber

  • Texten umfasst neben der reinen Schreibarbeit auch die Recherche (und Feedbackschleifen, SEO-Maßnahmen, Bildrecherche …). Vergiss das nicht, wenn du den Preis kalkulierst, den du einem freien Autor bezahlen willst.
  • Liefere ein aussagekräftiges Briefing – eine Anleitung, wie das aussehen kann, sowie einen Briefing-Dummy findest du hier: Besser briefen.
  • Bezahle Rechnungen pünktlich und sei von Anfang an transparent, welche Leistungen du vom freien Autor erwartest.
  • Gute Texter findest du, wenn du befreundete Unternehmer nach Empfehlungen fragst.
  • Mehr Tipps zur effektiven Arbeit mit freien Textern erhältst du in unserem kostenlosen eBook.

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Wer steckt hinter dieser Studie?

Seit über zehn Jahren lebt die WORTLIGA GmbH für gute Texte. Als Textagentur vermittelt sie sorgfältig ausgewählte Autoren oder unterstützt Unternehmen jeglicher Größe als Full-Service-Partner. Darüber hinaus entwickelt sie mit ihrer Schwesterfirma, der WORTLIGA Tools GmbH, das Textanalyse-Tool, mit dem Texte auf Prägnanz, Verständlichkeit und Sprachmelodie hin überprüft werden können. Das Unternehmen bildet außerdem in Online-Kursen Texter aus. 

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Ob Kundenmagazin, Success Story, Whitepaper, Shoptext oder Pressemitteilung – wenn du die richtigen Worte suchst, finden wir sie gern für dich. Mit unserem über viele Jahre gewachsenen Pool aus freiberuflichen Fachautoren und über zehnjähriger Erfahrung helfen wir Unternehmen jeglicher Größe, Texte prägnant, zielgruppenzentriert und fehlerfrei zu realisieren.

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